Messung der Gesamtleckrate

Die Messung der Gesamtleckrate wird auch Integraltest genannt. Sie kann wiederum auf zweierlei Art ausgeführt werden, nämlich erstens von außen nach innen und zweitens von innen nach außen. Diese Art der Messung gibt keine Auskunft über die örtliche Lage der Leckage.


1.) Integraltest von außen nach innen:

Das Prüfobjekt wird vom Helium-Lecksuchgerät evakuiert. Von außen wird es von einer Hülle oder Glocke umgeben, die mit Helium gefüllt wird. Um eine Messung der Gesamtleckrate zu erlangen, muss unter der Hülle 100% Helium sein. Bei einer Glocke kann man dies erreichen, indem man vor dem Füllen mit Helium die Glocke evakuiert. Bei einer Hülle, die das Evakuieren nicht zulässt (z.B. eine Hülle aus einer Folie) muss man die 100%ige Füllung durch Spülen erreichen. Dazu muss die Hülle auch eine Austrittsöffnung haben. Dort kann man mit einem am Lecksuchgerät über einen Schlauch angeschlossenem geeichten Kapillarleck die Heliumkonzentration messen.


Bei dieser Art der Messung spielt die Ansprechzeit keine Rolle. Die Leckanzeige steigt dann entsprechend langsam an. Man darf das Messergebniss erst ablesen, wenn sich die Leckanzeige nicht mehr ändert.


2.) Integraltest von innen nach außen:

Das vollständig mit Helium gefüllte Bauteil wird unter einer Glocke angebracht, die vom Helium-Lecksuchgerät evakuiert wird. Jegliches aus der Leckage entweichende Helium gelangt so zum Lecksuchgerät und wird dort quantitativ angezeigt. Für die Ansprech-Zeitkonstante ist das Restvolumen unter der Glocke dividiert durch das effektiv wirksame Saugvermögen an der Glocke maßgebend.


Bei großen Bauteilen, die nicht mehr unter einer Glocke angebracht werden können, gibt es ein Ersatzverfahren. Man umhüllt das Prüfobjekt mit einer Folie und misst den Anstieg der Heliumkonzentration unter der Folie. Dabei muss die Wartezeit und auch die sich ergebende Leckrate errechnet werden. Bei langen Ansprechzeiten muss die Folie metallisiert sein, sonst ergeben sich Heliumverluste durch Permeation durch die Folie. Eine detaillierte Beschreibung dieses Verfahrens ist in meinem Seminar für Dichtheitsmessungen und Lecksuchmethoden zu finden.